
Der Mann im Rollstuhl,
der ich bin,
der am Esstisch von Dschingis Khan träumt,
von Ungewaschenem,
von knorpeligem Fleisch
und von Höhlen und Feuer und Wald
und von der Lautlosigkeit
einer mongolischen Salzwüste bei Nacht.

Der Mann im Rollstuhl,
der ich bin,
der am Esstisch von Dschingis Khan träumt,
von Ungewaschenem,
von knorpeligem Fleisch
und von Höhlen und Feuer und Wald
und von der Lautlosigkeit
einer mongolischen Salzwüste bei Nacht.
Ich bin der Mann im Rollstuhl, der im Schwimmbad den anderen Mann beobachtet, den, der im Kleinkindbecken liegt und den Kopf am Beckenrand abgelegt hat, die Kante im Nacken, den Körper im Wasser, und führe die Überlegung, für ein Kind einen Ball (o.ä.) so zu werfen, dass
Ein Priester weckte mich. Er trug einen altmodischen schwarzen Talar mit weißem Kragen. Ein Holzkreuz leuchtete im Schein einer Taschenlampe auf der wallenden Brust und den Kopf bedeckte ein flacher, breitkrempiger Hut, der über die Schattenlinien seiner Wimpern mit den Augen verbunden war. Die verbargen sich hinter slawisch hohen Wangen, einer schmalen, kurzen Nase und geschwungenen Lippen. Er war ein insgesamt großer, aber weicher Typ, dessen Warmherzigkeit durch die glanzlose Schwärze seiner Pupillen etwas Endgültiges bekam.
Heute haben sie Chruszchow geholt. Zu sechst, so sehr hat der sich gewehrt. Ein schräger Typ war das, riesig und gewalttätig, ein Bild von einem Mörder. Hat mir immer erzählt, wie er sie umgebracht hat. Wahllos, egal, ob Frauen oder Männer. Hauptsache, sie waren allein unterwegs, irgendwo am Rande der Stadt, oder sogar in der Stadt. Wichtig war für Chruszchow, dass sie die Regel lernten. Die einzige Regel: Sei das Leben! Klingt seltsam aus dem Mund eines Mörders, aber das sagte er: „Sei es JETZT, HIER, so wie es ist. Das Leben als Distanz zum Tod, als ganz und gar MITTELBAR."
Heute war Bennos großer Tag. Benno von schräg gegenüber. Benno, der Kellnermörder.
Benno hat sich für mich entschieden. Als Kompagnon. Ich durfte mit ihm diese berühmte letzte Mahlzeit teilen, die jedem zugestanden wird wie einem kranken Kind. Wie eine Entschuldigung.